Burnout

Burnout – was ist das?

Das Burnout Syndrom ist lediglich eine Zusatzdiagnose im ICD 10, dem gängigen Diagnosemanual im europäischen Raum. Da Zusatzdiagnosen keine Behandlungsdiagnosen sind, werden Burnout Patienten in der Regel über die Diagnose einer Depression behandelt, um von den Kostenträgern die Therapie erstattet zu bekommen. Die Diagnose „Burnout“ ist, ganz im Gegensatz zu ihrer volkswirtschaftlichen Relevanz, nach wie vor höchst umstritten. Bei keiner anderen Diagnose ist der volkswirtschaftliche Schaden vergleichbar hoch: schätzungsweise 20 Millarden Euro jährlich, die durch Fehlzeiten und Behandlung entstehen. Das Leid der Patienten ist enorm, da es sich meistens um leistungswillige, arbeitsame Menschen handelt, die innerhalb von Wochen ihre komplette Leistungsfähigkeit verlieren oder in dieser erheblich eingeschränkt sind. Ursächlich hierfür sind immer Probleme am Arbeitsplatz durch zu hohen Stress, Aufgabenverdichtung, permanente Erreichbarkeit etc. Eine qualifizierte Form von Burnout kann auch durch Psychoterror am Arbeitsplatz, das sogenannte Mobbing, entstehen.

Am Anfang der Erforschung des Syndroms stand die Hypothese, dass nahezu ausschließlich helfende Berufe (Krankenschwestern, Sozialarbeiter) oder sozial sehr exponierte Berufsgruppen (Lehrer) von dem Burnout Syndrom betroffen seien. Im Zuge der Globalisierung und der damit einhergehenden Arbeitsplatzunsicherheit zeigt sich das Burnout Syndrom gegenwärtig in fast allen Berufsgruppen.

Einige Symptome des Burnout Syndroms sind:

Zunehmend zynische Einstellung gegenüber den Menschen am Arbeitsplatz (Kollegen, Kunden und Klienten). Denn für Betroffene werden alle Menschen, die mit der Arbeit zu tun haben, innerlich abgewertet. Dadurch wird eine Distanz zwischen der Arbeit und dem Individuum geschaffen.

Es stellt sich eine Depersonalisierung hinsichtlich der Arbeit ein: Das heißt der Betroffene ist nicht mehr emotional an die Arbeit gebunden. Dadurch besteht kein Bezug mehr zum Ergebnis der Arbeit.
Bei den Betroffenen liegt eine enorme psychovegetative Erschöpfung vor. Betroffene sind demzufolge im Sinne des Volksmundes völlig „alle“. Sie haben keine Energie mehr, sind müde, emotional erschöpft und kommen aber trotzdem nicht zur Ruhe.

Körperliche Auswirkungen des Bournouts

Massive Schlafstörungen trotz totaler Erschöpfung sind letztlich die Konsequenz. Tagsüber schleppen die Erkrankten sich zur Arbeit. Nachts hingegen liegen sie wach, ohne eine Minute Schlaf zu finden. Sie sind geplagt von Zukunftsangst und Insuffiziensgefühlen.
Kognitive Einschränkungen sind ebenfalls eine körperliche Auswirkung. Häufig stellen Burnout Erkrankte mir mehr oder minder panisch die Frage, ob sie an einer frühen Form von Demenz leiden. Weil sie sich nicht mehr konzentrieren können, alles Mögliche vergessen und sogar das Lesen eines Buches oder der Zeitung ein erhebliches Konzentrationsproblem darstelle. Ursache dieser kognitiven Symptome ist häufig die völlige emotionale und mentale Erschöpfung der Betroffenen, die für Burnout typisch sind.

Burnout Patienten haben häufig ein extrem negatives Selbstbild von sich, vorallem in Bezug auf ihre Arbeitsfähigkeit, Belastbarkeit und ihre berufliche Zukunft, obwohl das Gegenteil oft der Fall ist. Der „typische“ Burnout-Patient ist überengagiert, gewissenhaft und hoch motiviert. Genau hier setzt in der Regel der Therapieprozess an. Es geht darum, dem Patienten ein realistisches Gespür dafür zu geben, wo seine Grenzen liegen. Des Weiteren auch, wie er mit seinen Ressourcen schonender und achtsamer umgehen kann.

 

Sollten Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie mich gerne.